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Wahrscheinlich haben Sie es schon bemerkt oder waren vielleicht sogar schockiert, wenn Sie eine neue Chanel Tasche kaufen wollten. Grund dafür ist die immense Erhöhung der Taschenpreise im Modehaus Chanel über die letzten Jahre.

Chanel stand schon immer für Stil, Prestige und Eleganz. Chanel war auch nie dafür bekannt, billige Preise anzubieten. Nichtsdestotrotz hat die Modemarke eine Preiserhöhung erfahren, welche wir näher betrachten wollen.

Dabei ist zunächst zu erwähnen, dass Chanel nicht nur dieses Jahr die Preise erhöht hat, sondern dies jedes Jahr passiert, teilweise sogar mehrmals in einem Jahr.

So sind zum Beispiel im Mai 2020 die Preise einiger Artikel um 5 bis 17 % gestiegen, in Asien wurden die Preise sogar um bis zu 25% erhöht. Im Oktober 2020 folgte eine weitere Erhöhung in Höhe von ungefähr 5 %, besonders in Großbritannien, China, Hongkong, Japan und Südkorea, so dass im Jahr 2020 die Preise einiger Artikel insgesamt um mehr als 20 % gestiegen sind.

Im Januar 2021 folgte dann anschließend ein Anstieg von 4 bis 7 %.

Diese Zahlen könnten im ersten Moment den Eindruck erwecken, es handele sich um eine geringe Erhöhung. Betrachtet man jedoch die üblichen, bzw. ehemaligen Preise für eine Chanel Handtasche, so stellt man schnell fest, dass es sich im Gegenteil um einen signifikanten Anstieg handelt. Die Preiserhöhung kann nämlich durchaus zu einer Steigerung von 300 € oder sogar mehr führen.

Betroffen sind dabei insbesondere die Chanel Classic Flap Bag, die Chanel Reissue 2.55 Bag, sowie die Chanel Boy Bag. Den auffälligsten Anstieg erfährt jedoch die legendäre „Chanel Wallet on Chain Bag“ (WOC), bei welcher eine Preiserhöhung von 24 % vorgenommen wurde. Betrachtet man die Preiserhöhung von Januar 2021 näher, so sind neben der WOC folgende Erhöhungen am auffälligsten:

Der Preis von der Chanel Classic Small Flapbag ist um 6,9 % gestiegen, die Reissue 224 Bag erfuhr eine Preissteigung in Höhe von ebenfalls 6,9 %, der Preis für die Chanel19 Maxi Bag wuchs in selber Höhe. Bei der legendären Boy Bag ist der Preis bei der Small Boy Bag um 6,5 % gestiegen, bei der Medium Boy Bag handelte es sich um eine Erhöhung in Höhe von 6 %. Hingegen ist bei der Large Boy Bag der Preis gleich geblieben.

Auffällig waren erhöhte Preise zudem bei Taschen mit spezieller Hardware, sowie schwarzen und Regenbogen Variationen.

Doch welche Gründe stecken eigentlich hinter der Erhöhung?

Zum einen spielt bei der Preisgestaltung die außergewöhnliche Handwerkskunst eine große Rolle, sowie die hochwertigen Materialien, welche für die jeweiligen Taschen verwendet werden. Daneben beeinflusst die Wahrnehmung der Konsumenten die Preisregulierung. Denn Chanel Handtaschen werden als Statussymbole angesehen und stehen für Prestige und Eleganz. Aufgrund ihrer Qualität und ihrer Exklusivität wecken sie das Interesse vieler Menschen, wodurch die Nachfrage permanent steigt. Daher könnten die Preiserhöhungen zum Einen eine Reaktion auf die steigende Nachfrage nach den ikonischen Taschen sein. 

Chanel erwähnte außerdem, die Preiserhöhungen seien „die Folge der jüngsten erheblichen Wechselkursschwankungen zwischen dem Euro und bestimmten lokalen Währungen“. Die Anpassungen würden somit gewährleisten, dass „Chanel-Artikel weltweit zu einem gleichwertigen Preisniveau verkauft werden“. Geschuldet seien die Anpassungen zudem den aktuellen Umständen, denn besonders wichtigen seien solche in einer Zeit, in der „internationale Reisen stark eingeschränkt sind“, so das Modehaus.

Daher wird weiter vermutet, dass die immense Preiserhöhung im Zusammenhang mit dem Coronavirus steht, indem Chanel versucht, seine Verluste, welche infolge der Covid-19 bedingten Ladenschließungen entstanden sind, durch höhere Preise auszugleichen. Denn Covid-19 hat wirtschaftlich viele Branchen beeinflusst, unter anderem die Modebranche. Zu denken sei nicht nur an die langwierigen Ladenschließungen, sondern auch an Lieferschwierigkeiten, insbesondere Lieferkettenunterbrechungen, sowie die weltweiten Ausgaben in den Zeiten der Pandemie.

Generell ist eine Preiserhöhung üblich bei Luxusdesignmarken. Weiter ist Chanel bei weitem nicht das einzige Modehaus, welches seine Preise jährlich erhöht.

Experten vermuten, dass auch andere Luxusmodemarken dem Beispiel folgen werden und einen Anstieg ihrer Preise anstreben, um die durch die Pandemie entstandenen Verluste auszugleichen. Erhöht wurden die Preise bereits bei den LVMH-Topmarken Louis Vuitton und Dior, sowie die zu Kerings gehörenden Modemarken Gucci, Prada und Salvatore Ferragamo.

Verglichen wird Chanel außerdem zunehmend mit den Ikonen aus dem Hermès Modehaus- der Birkin Bag, sowie der Kelly Bag. Während man früher für eine Hermès Tasche weitaus mehr ausgeben musste, als für eine Chanel Tasche, wurde im Mai 2020 zwischen der Hermès Birkin 30 Bag und der Chanel Maxi Bag „nur“ noch eine Preisdifferenz von 9,2 % festgestellt.

Dem war früher nicht so.

Bemerkenswert ist zudem der Vergleich zu Asien und den USA. Zwar wurde von Chanel und anderen Modehäusern angegeben, dass der Preisunterschied zwischen Asien und dem Rest der Welt verringert wurde, allerdings schätzen Experten, dass die Taschen auf dem chinesischen Markt teilweise bis zu 30% teurer sind als in Europa.

Doch kommen wir zu der eigentlichen Frage: Lohnt sich die Investition in eine Chanel Tasche heute noch? Lohnt sich diese vor allem noch bei den erneut erhöhten Preisen?

Jetzt ist jedoch wahrscheinlich der beste Zeitpunkt, um in eine Chanel Tasche zu investieren. Denn die Preise hören ja nicht auf, zu steigen. Im Gegenteil, sie werden jedes Jahr weiter erhöht. Zu der Frage, ob es generell als Investition gewertet werden kann, eine teure Designertasche zu kaufen- lassen Sie sich nicht täuschen. Dies ist stets einzelfallabhängig. Während die Hermès Birkin und Kelly Bag durchaus als Investition gesehen werden können, kommt es bei Chanel auf das jeweilige Modell an.

Aber dies sollte jedenfalls nicht der einzige Grund dafür sein, eine Chanel Tasche zu erwerben. Empfehlen kann ich jedoch, sich auch mal über gebrauchte Chanel Taschen zu informieren. Diese sind oftmals in einem sehr guten Zustand, tuen dem Portemonnaie jedoch weniger weh. Teilweise wurden die Taschen auch nur sehr selten getragen, nichtsdestotrotz ist der Preisunterschied im Vergleich zu gänzlich neuen Taschen signifikant.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich aber nur sagen: Manchmal tut es auch mal ganz gut, sich selbst etwas zu gönnen und zu belohnen. Bereuen werden Sie es jedenfalls nicht…

Evi